Hier kann nach gelesen werden, wo nach ich entschieden habe, welche Medien auf den Positiv-Seiten aufgenommen wurden und welche nicht:
Medien, in denen Weiße die Hauptfiguren sind:
Das sind alles Medien, auf deren Titelseiten Schwarze abgebildet sind.
Die Medien sind alphabetisch nach den Nachnamen der Autor*innen sortiert:
Susa Apenrade, Miriam Cordes:
Zusammen sind wir einfach stark – Ein Bilderbuch über Freundschaft und Zusammenhalten
Das weiße Mädchen Sofie ist die Hauptfigur des Buches. Sie erlebt verschiedene Situationen. Nur in einer Situation von sieben kommt ein Schwarzes Kind vor. Es ist ein Mädchen, das bis vor kurzem in Marokko gelebt hat und ausgegrenzt wird und von Sophie „integriert“ wird.
Peter Bently, Helen Oxenbury:
König Jack und sein Drache
Der weiße Junge Jack ist die Hauptperson. Der Schwarze Junge Kaspar (wie auch ein weißer Junge) ist in einer Nebenrolle. Ob es wirklich Zufall ist, dass der Schwarze Junge Kaspar heißt wie der Schwarze König der Heiligen Drei Könige aus dem christlichen Glauben?
Franziska Gehm:
Die wilde Lilly
Ich nehme Lilli als weißes Mädchen wahr.
Stefan Gemmel:
Im Zeichen der Zauberkugel – Das Abenteuer beginnt
Der weiße Junge Alex ist die Hauptfigur, Sahli ist ein Junge of Color.
Betina Gotzen-Beek:
Mein Wimmel-Geschichtenbuch – Die Jahreszeiten
Ich nehme alle abgebildeten Personen als weiß wahr.
Nikolaus Heidelbach:
Was machen die Mädchen
Alle Mädchen sind weiß, auch wenn das Titelbild anders vermuten lässt.
Barbara Jelenkovich, Susanne Gernhäuser:
Sachen suchen – meine Wimmelbilder
Das weiße Mädchen Janna ist die Hauptfigur. Kinder of Color haben keine Namen, sind nur auf einem Bild Teil von Jannas im Text benannter Aktivität, ansonsten sozusagen nur Staffage.
Christian und Fabian Jeremies:
Mein kunterbuntes Buch Kindergarten,
Weiße Kinder sind die handelnden Personen und haben Namen, Schwarze und PoC sind in namenlosen, ungenannten Nebenrollen.
Martin Klein:
Pelé und ich
Der weiße Junge Paul ist die Hauptfigur des Buches.
Karin Koch:
Mia mit dem Hut
Hauptfigur ist das weiße Mädchen Mia. Sie wird ausgelacht als sie mit dem Hut ihres Ur-Großvaters in die Schule kommt. Nur der Schwarze Junge Abadi lacht nicht. Mia und er werden Freund*innen.
Negativ: Auslachen wegen eines Huts und Rassismus-Erfahrungen werden gleichgesetzt.
Annette Langen, Frauke Bahr:
Carlotta – Meine Haare kämme ich nicht,
Carlotta – Eine Brille will ich nicht,
Carlotta – Hurra mein Bruder ist da!
Ich nehme Carlotta weiß wahr, ihre Haare ähneln in ihrer Struktur den Haaren vieler Schwarzer.
In „Meine Haare kämme ich nicht“ werden ihre ungekämmten kleingelockten Haare mit einem Dickicht, in dem Tiere leben gleichgesetzt, das halte ich für nicht stärkend für Schwarze Kinder bzw. Kinder mit kleingelockten Haaren. Die Haarpflege stimmt so auch nicht - jeden Tag kämmen wäre ein Ding der Unmöglichkeit für viele Menschen mit kleingelockten Haaren und dazu noch schlecht für die Haare. Locken, die nicht täglich gekämmt werden, werden nicht zu einem "Vogelnest", das stimmt schlicht nicht. Bezüglich Schwarzer Kinder kommt noch hinzu, dass Schwarze oft mit „Wild-Sein“ etc. gleichgesetzt werden.
Lila L. Leiber:
Mein Wimmel-Wendebuch - Finde Anne und Tim im Kindergarten! / Finde Anne und Tim in den Ferien!
Mein Wimmel-Wendebuch - Finde Anne und Tim auf dem Land! / Finde Anne und Tim in der Stadt!
Meine kleine Wimmelwelt - Findest du Anne und Tim?
Die weißen Kinder Anne und Tim (und ihre weißen Eltern) sind die Hauptpersonen. Schwarze und PoC sind in Nebenrollen.
Graciela Montes, Birgit Tanck:
Das Monster in der Tasche
Das weiße Mädchen Veronica ist die Hauptfigur.
Isabel Pin, Nancy Püschel:
Alle miteinander!
Hauptfigur ist das weiße Mädchen Anna. Darin, dass ausgerechnet die Oma ihre Brille oft verliert, der Schwarze Freund von Annas Mutter Gitarren-Unterricht gibt und Annas Schwarzer Bruder Leo eine Trommel auf dem Rücken trägt, sehe ich die Reproduktion von rassistischen und altersdiskriminierenden Klischees. Negativ finde ich auch, dass Leo als Annas Halbbruder bezeichnet wird, was aus meiner Sicht eine hierarchisierende Vorstellung von Verwandtschaft reproduziert.
Louis Sachar:
Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake
Der weiße Junge Stanley ist die Hauptperson. Schwarze / PoC sind in Nebenrollen.
Marie-Thérèse Schins:
In Afrika war ich nie allein
Das weiße Mädchen Doro ist die Hauptfigur, es werden Stereotype reproduziert.
Marie-Thérèse Schins, Birte Müller:
Zuckerguss für Isabel
Das weiße Mädchen Nadia ist die Hauptfigur. Sie lernt in Mexiko das traditionelle Fest Dia de los Muertos kennen. Ihren Freund Carlos nehme ich als Kind of Color wahr.
Denise Schoenle, Eugen Schoenle, Claudia de Weck:
Nina und Florian haben Diabetes
Sehr geringe Anzahl von Schwarzen, Hauptfiguren sind weiß.
Martina Schradi:
Ach, so ist das?! Biographische Comicreportagen von LGBTI
Auf dem Titelbild erscheinen zwei von 14 Personen so, dass sie als of Color gelesen werden könnten. Auch dies wäre eine Unterrepräsentierung. Doch im Buch selbst wirken alle Personen auf mich so, dass sie weiß gelesen werden können.
Annelies Schwarz:
Akuabo - sei willkommen! - Reise in ein Dorf in Ghana
Die junge weiße Frau Sonja ist die Hauptperson des Buches. Auf Grund anderer Veröffentlichungen der Autorin ist Reproduktion von Stereotypen zu erwarten, doch ich habe das Buch nicht gelesen
Celeste Snoek:
Wie ist das, wenn, das Baby kommt? Tims Mama ist schwanger
Weiße sind die Hauptfiguren, Schwarzes Kind im Hintergrund.
Cally Stronk, Constanze von Kitzing:
Wo steckt Charly?
Der weiße Junge Leon ist die Hauptfigur der Geschichte. In den Illustrationen sind PoC abgebildet, doch sind keine Personen, die im Text aufgegriffen werden. Zwillingsschwester Sina und Suna helfen ab Seite 11 Leon bei der Suche nach seinem Wellensittich. Sie können als PoC oder Schwarz gelesen werden.
Antje Szillat:
Justine und die Kinderrechte
Das weiße Mädchen Justine ist die Hauptfigur. In dem Buch spricht sie mit Kindern, deren Rechte von Erwachsenen nicht geachtet werden und bestärkt sie darin, sich zu wehren. Diese Kinder lese ich alle als weiß. Auf dem Umschlag ist zwar ein Schwarzes Kind zu sehen (das ausgerechnet Fußball spielt), doch im Buch kommen keine Schwarzen Kinder vor.
Johanna Thydell:
Ein Schwein im Kindergarten
Ein Schwein ist die Hauptfigur. Von den Kindern ist das weiße Mädchen Honighaar die zentrale Figur, sie hat den engsten Kontakt zum Schwein, als einziges Kind einen Namen und hat die Ideen.
Candice Whatmore:
Mein großes „Ich kann zeichnen!“-Buch – Schritt für Schritt
In vielen Anleitungen zum Zeichen von Menschen ist der Schritt nicht ausgeführt, der die Menschen als weiß oder Schwarz oder PoC kennzeichnet. Doch dort, wo dies getan wurde, sind die Personen immer als Weiße ausgestaltet.
Andrea Weller-Essers, Katharina Bußhoff:
Ein Jahr mit uns
Die weißen Kinder Theo und Luisa sind die Hauptfiguren. Nur auf dem Umschlag kommt ein Junge of color vor.
Eleni Zabini:
Bea Backboard – Die kleine Piratin
(Sammelband Piraten gesucht! & Schatz in Sicht!)
Das weiße Mädchen Bea Backboard ist die Hauptfigur der Geschichten. Zu ihrer Crew gehören die weißen Jungen Camillo und Stachel-Nik und die Schwarzen Geschwister Tulipa und TimTim. Bea gibt den Ton an, weist Rollen und Aufgaben zu und trifft Entscheidungen. Die Darstellung von Tulipa, TimTim und einen Schwarzen Seemann ist stereotyp, da ihre Lippen rötlich sind.