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 Wie wurde entschieden, was nicht empfohlen wird?

 

 

Ich habe Medien aus unterschiedlichen Gründen nicht in die Unterseiten aufgenommen, die aus meiner

Sicht positive Medien aufführen. Diese Unterseiten sind: „Bücher“, „Filme/Fernsehserien“, „Märchen-Bücher“, „Hörbücher“, „Musik“ und „Malbücher & Stickerbücher etc.“ (unter „nicht aufgenommen“).

 

Diese Gründe lassen sich in drei Kategorien einteilen:

  1. Weiße sind die Hauptpersonen.

       Die Unterseiten mit positiven Medien führen explizit Medien auf, in denen Schwarze die bzw. eine der Hauptpersonen sind;

 

   2. Schwarze sind im zu geringem Maß repräsentiert;

 

   3. Stereotype / rassistische Begriffe / Darstellungsweisen / Sichtweisen etc. werden reproduziert.

       Allerdings sind auf den Positiv-Seiten auch Medien, in denen rassistische Begriffe aus meiner Perspektive stimmig im

       Kontext verwendet werden.

 

Entsprechend dieser drei Kategorien gibt es unter „nicht aufgenommen“ die Unterseiten: „Schwarze unterrepräsentiert“, „Weiße sind Hauptfiguren“, „mit Einschränkungen“ und mehrere Unterseiten „besser nicht“.

 

 

Weitere bzw. detailliertere Kriterien für meine Auswahl sind:

 

  • Wie wird das Äußere von Schwarzen und People of Color beschrieben?

    Rassifizierend, exotisierend, andernd oder neutral bzw. nur wenn von Belang?

    Wie wird das Äußere von Weißen beschrieben?

    In gleichem Maße wie das von Schwarzen und People of Color oder z.B. gar nicht?

     

  • Welche Rollen haben Schwarze, People of Color und Menschen mit sog. Migrationshintergrund?

        Sind sie Hauptpersonen?

        Sind sie Handelnde oder gleichsam nur dazu da, den Hintergrund für die weiße(n) Hauptfigur(en) vielfältiger zu machen?

       Welche Berufe haben sie, welche Handlungen führen sie aus?

       Entsprechen diese stereotypen Zuschreibungen oder der Vielfalt der gesellschaftlichen Realität?

  •  Werden Menschen mit Migrationshintergrund, People of Color und Schwarze Menschen als „Sonderfall“, „Exot*in“,

       „Problem“ oder „Opfer“ dargestellt?

        Müssen sie etwas Besonderes leisten, um (von Weißen) akzeptiert zu werden?

       Oder sind sie selbstverständlicher Bestandteil der Geschichte und sie selbst und was sie tun alltäglich?

  • Wenn Schwarze, People of Color und Menschen mit sog. Migrationshintergrund in einer schwierigen Situation sind, wer löst dieses Problem?

        Sind das sie selbst? Und wer unterstützt sie ggf. dabei? Bzw. sind das andere Schwarze, People of Color und Menschen mit sog.        

        Migrationshintergrund?

        Oder sind das Weiße, haben sie die Rolle der weißen Retter*innen? Und Schwarze, People of Color und Menschen mit sog. 

        Migrationshintergrund sind an der Problemlösung gescheitert?

  • Falls Rassismus Thema ist:

       Welche*r sind diejenigen, die diesem etwas entgegensetzen?

       Sind Schwarze hier handelnde Subjekte oder quasi Lern- und/oder Rettungsobjekt von Weißen und/oder passive Opfer?

 

  • Welcher Art sind die Beziehungen zwischen Weißen ohne sog. Migrationshintergrund, Menschen mit sog. Migrationshintergrund, People of Color und Schwarzen?

    Sind sie gleichwertig oder sind Weiße ohne sog. Migrationshintergrund fürsorgend / bevormundend / höher stehend dargestellt?

     

  • Gilt weiße Norm als erstrebenswert?

       Wird der Eindruck vermittelt, nur wer sich an die (weiße) „Norm“ anpasst, wird akzeptiert und ist erfolgreich oder

       erscheinen unterschiedliche Lebensweisen und Normen ebenbürtig?

 

  • Wie ist die Wortwahl?

        Ist sie wertschätzend?

        Wenn sie es nicht ist (z.B. N-Wort), wie und warum werden diese Worte verwendet, was folgt aus ihnen?

        Wird deutlich, dass diese Begriffe abzulehnen sind und werden sie als scheinbar neutrale Begriffe verwendet?

        Werden Begriffe wie „Aberglaube“, „einfach“, „primitiv“, „Brauch“, „Brauchtum“, „Gebräuche“, „Ritual“, „Unwissen“ dazu

        benutzt, um Schwarze, People of Color und Menschen mit sog. Migrationshintergrund zu andern, extotisieren, abzuwerten

        und um Weiße aufzuwerten?

  • Wer ist Macher*in des Mediums?

    Wer ist z.B. Autor*in, Regisseur*in, Illustrator*in?

    Aus wessen Perspektive wird was wie dargestellt?

  • Welche Namen haben Schwarze, People of Color und Menschen mit sog. Migrationshintergrund?

        Sind diese Stereotypen entsprechend, lächerlich machend oder vielfältig?

        Haben sie überhaupt einen Namen?

        Welche Funktion hat der Name? Dient er zur individuellen Benennung oder dazu zu andern?

  • Falls der Handlungsort in einem afrikanischen Land ist:

       Welche Vorstellung wird vermittelt?

       Werden afro-romantische/exotisierende bzw. afro-pessimistische Konstrukte reproduziert?

       Wird Leben in einem afrikanischen Land auf das bei vielen (weißen) Deutschen vorherrschende Bild von Armut, Verzicht,

       angeblicher Rückständigkeit, schützenswerte Natur reduziert?

      Wird vermittelt, dass Schwarze Hilfe von Weißen benötigen?

      Wird ein positives Bild von weißer Wohltätigkeit gezeigt?

      Wird das Dargestellte als für den gesamten afrikanischen Kontinent gültig pauschalisiert?

 

  • Falls Migration bzw. Flucht Gegenstand des Mediums ist:

       Wird dies als Normalität dargestellt?

       Wie werden die Gründe dargestellt?

       Welche Rolle haben die Menschen, die fliehen bzw. migrieren?

 

  • Falls Kolonialismus und/bzw. Versklavung von Schwarzen Gegenstand des Mediums ist:

       Erscheinen Schwarze / People of Color nur als Opfer oder wird z.B. Widerstand thematisiert?

       Wessen Perspektive wird dargestellt? Die von Weißen, die angeblich Fortschritt und Zivilisation bringen?

       Wird die (angebliche) Perspektive von Schwarzen dazu benutzt, um Kolonialismus und Versklavung zu relativieren und zu

       legitimieren?

 

  • Wie werden Sprachen dargestellt?

        Werden sie als gleichwertig wertgeschätzt oder hierarchisiert?

        Werden z.B. afrikanische Sprachen als „Dialekte“ bezeichnet oder afro-diasporische bzw. Kreol- Sprachen als fehlerhaft

        oder Sprachen, die nicht Deutsch sind, als in Deutschland nutzlos?

        Wie werden z.B. die Deutsch-Kenntnisse von Menschen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, dargestellt?

Gedankenanstöße für diese Kriterien bekam ich u.a. durch die Belgleittexte in den Empfehlungslisten, die ich unter "weitere Empfehlungslisten" aufgeführt habe und durch "Rassismuskritischer Leitfaden zur Reflexion bestehender und Erstellung

neuer didaktischer Lehr- und Lernmaterialien für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit zu Schwarzsein, Afrika und

afrikanischer Diaspora" vom Autor*innenKollektiv Rassismuskritischer Leitfaden, Projekt Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel (LEO)

beim Amt für Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes, Mitte von Berlin und Elina Marmer (Hrsg.) http://www.elina-marmer.com/wp-content/uploads/2015/03/IMAFREDU-Rassismuskritischer-Leiftaden_Web_barrierefrei-NEU.pdf

Außerdem bin ich selbst u.a. Trainerin / Fortbildnerin für Antibias/Vorurteilsbewusstsein und interkulturelle Kompetenz.

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